11 Legenden der deutschen Frauen-Nationalmannschaft

Auch im Frauenfußball gibt es einige Spielerinnen, die die Nationalmannschaft wirklich maßgeblich geprägt haben. Kennst du sie alle?

Wer sind die Legenden der deutschen Nationalmannschaft?
Quelle: IMAGO / Sven Simon

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche unvergessliche Momente geschaffen und sich als eine der erfolgreichsten Mannschaften im internationalen Fußball etabliert. In diesem Artikel stellen wir dir 11 Legenden der deutschen Frauen-Nationalmannschaft vor, die das Gesicht des Frauenfußballs nachhaltig geprägt haben.

Beginnen wir auf der nächsten Seite ...

Birgit Prinz ist eine absolute Legende im deutschen Frauenfußball.
Quelle: IMAGO / Uwe Kraft

#1 Birgit Prinz

Birgit Prinz debütierte mit 16 Jahren in der Nationalmannschaft und wurde 1995 jüngste Europameisterin und WM-Finalistin. Sie ist Deutschlands Rekordtorschützin mit 128 Toren und wurde 2003 Spielführerin der Nationalelf. Bei Olympischen Spielen erzielte sie 10 Tore, einen Rekord, und gewann dreimal Bronze. Mit 214 Länderspielen ist sie außerdem Europas Rekordnationalspielerin. Sie war fünfmal bei Weltmeisterschaften dabei, erzielte 14 WM-Tore und führte das Team 2011 bei der Heim-WM letztmals als Kapitänin an. Nach der WM zog sie sich aus der Nationalmannschaft zurück. 

Auch die nächste Spielerin ist eine absolute Legende ...

Silvia Neid war nach ihrer Fußballkarriere auch Trainerin der deutschen Nationalmannschaft.
Quelle: IMAGO / Oliver Hardt

#2 Silvia Neid

Silvia Neid debütierte 1982 im ersten Länderspiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und erzielte direkt ein Tor. Sie war Rekordnationalspielerin mit 111 Einsätzen bis 1998 und erzielte 48 Tore, darunter dreimal einen Hattrick. Als Kapitänin führte sie die Mannschaft in 79 Spielen, darunter bei der EM 1989 und der WM 1995, wo sie Vize-Weltmeisterin wurde. Nach den Olympischen Spielen 1996 beendete sie ihre Nationalmannschaftskarriere. Von Juli 2005 bis August 2016 war sie Bundestrainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und an allen acht EM-Titeln der Mannschaft beteiligt, sei es als Spielerin, Co-Trainerin oder Trainerin. Zusammen mit Sarina Wiegman ist sie die einzige Trainerin, die mehr als zweimal als FIFA-Welttrainerin des Jahres ausgezeichnet wurde, und erhielt diese Ehrung 2010, 2013 und 2016.

Es gibt noch viel mehr Legenden!

Nadine Angerer ist eine ehemalige deutsche Torhüterin.
Quelle: IMAGO / Camera 4

#3 Nadine Angerer

Nadine Angerer debütierte schon 1996 in der A-Nationalmannschaft, blieb in ihren ersten vier Spielen ohne Gegentor und wurde 2007 nach einem Kreuzbandriss von Silke Rottenberg die Nummer eins im Tor. Bei der WM 2007 war sie Schlüsselspielerin, hielt im Finale gegen Brasilien einen Elfmeter und blieb im gesamten Turnier ohne Gegentor – ein historischer Rekord. Dafür wurde sie als beste Torhüterin der WM ausgezeichnet und erhielt den Laureus World Sports Award. Angerer gewann fünf Europameistertitel, zwei WM-Titel und zwei olympische Bronzemedaillen. 2013 wurde sie Europas Fußballerin des Jahres und 2014 zur Weltfußballerin gewählt – als erste Torhüterin überhaupt. Im selben Jahr wurde sie zur am längsten aktiven Nationalspielerin Deutschlands. Nach der WM 2015 beendete sie ihre Nationalmannschaftskarriere mit 146 Einsätzen. Seit März 2024 ist Angerer Torwarttrainerin der Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen.

Auch die nächste Spielerin müsste wirklich jeder Person bekannt sein ...

Martina Voss-Tecklenburg hat in ihrer Karriere einige Auszeichnungen gewonnen.
Quelle: IMAGO / Horstmüller

#4 Martina Voss-Tecklenburg

Martina Voss-Tecklenburg absolvierte als Mittelfeldspielerin 125 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft und feierte große Erfolge: Sie wurde viermal Europameisterin (1989, 1991, 1995, 1997) und Vizeweltmeisterin 1995. Für ihre Leistungen erhielt sie 1997 das Silberne Lorbeerblatt. Ihre aktive Nationalmannschaftskarriere endete damals aber leider abrupt vor den Olympischen Spielen 2000 nach einem Streit mit ihrer ehemaligen Freundin Inka Grings. Nach ihrer Spielerkarriere wurde sie Trainerin und führte die deutsche Frauennationalmannschaft ab November 2018. Unter ihrer Leitung erreichte Deutschland bei der WM 2019 das Viertelfinale und qualifizierte sich souverän für die EM 2022. Nach dem enttäuschenden WM-Aus 2023 schied sie krankheitsbedingt aus ihrem Amt aus. Am 4. November 2023 gab der DFB die Vertragsauflösung bekannt. Voss-Tecklenburg bleibt eine prägende Figur im deutschen Frauenfußball.

Die Spielerin auf der nächsten Seite kann auf eine glorreiche Karriere zurückblicken ...

Ariane Hingst wurde mehrmals Weltmeisterin.
Quelle: IMAGO / Contrast

#5 Ariane Hingst

Ariane Hingst debütierte 1996 in der deutschen Nationalmannschaft. 2000 holte sie bei den Olympischen Spielen Bronze. 2001 wurde sie Europameisterin und 2003 feierte sie ihren größten Erfolg mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft. Weitere Titel folgten: Bronze bei Olympia 2004, die EM 2005 und ein zweiter WM-Sieg 2007 in China. 2009 erlitt sie bei der EM eine Knieverletzung, kehrte jedoch rechtzeitig zur WM 2011 zurück. Nach der Viertelfinalniederlage gegen Japan trat sie gemeinsam mit Birgit Prinz zurück. Mit 174 Länderspielen belegt Hingst Platz drei der deutschen Rekordspielerinnen. 

Und es hört nicht auf ...

Renate Lingor spielte bis 2008 für die deutsche Nationalmannschaft.
Quelle: IMAGO / Fassbender

#6 Renate Lingor

Renate Lingor spielte schon 1995 in der A-Nationalmannschaft nach 19 Einsätzen in der U20. Als dribbelstarke Mittelfeldspielerin mit Übersicht und präzisen „tödlichen Pässen“ war sie für ihre Freistöße gefürchtet. 2004 gewann sie Bronze bei Olympia, erzielte das entscheidende Tor im Spiel um Platz 3 gegen Schweden, und wurde 2005 erneut Europameisterin. 2006 erreichte sie den dritten Platz bei der Wahl zur FIFA-Weltfußballerin des Jahres. Ihr 149. und letztes Länderspiel bestritt sie 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking, wo sie erneut Bronze gewann. Nach ihrer aktiven Karriere, unterstützt durch ein Sportwissenschaftsstudium, arbeitete Lingor beim DFB in der Abteilung für Schulfußball und war Botschafterin der Frauen-WM 2011 in Deutschland.

Auch die nächste Spielerin arbeitete mit dem DFB zusammen ...

Stephanie Ann „Steffi“ Jones ist eine ehemalige deutsche Fußballspielerin.
Quelle: IMAGO / Camera 4

#7 Steffi Jones 

Steffi Jones gab 1993 ihr erstes Länderspiel gegen Dänemark. 1997 war sie eine Schlüsselspielerin in der Abwehr und trug maßgeblich zum Gewinn des EM-Titels bei, zudem wurde sie zur besten Abwehrspielerin des Turniers gewählt. 1999 nahm sie an ihrer ersten WM teil und gewann 2000 mit der Nationalmannschaft die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen. 2001 feierte sie ihren zweiten EM-Titel. 2007 wurde sie dann Präsidentin des Organisationskomitees der Frauen-WM 2011 und später Direktorin beim DFB für Frauen- und Mädchenfußball. Nach den Olympischen Spielen 2016 wurde Jones sogar Bundestrainerin der Frauennationalmannschaft. Ihr Team schied 2017 früh bei der EM aus, und nach einer schlechten Leistung beim SheBelieves Cup 2018 wurde sie als Trainerin entlassen. 2007 trat sie nach 111 Länderspielen aus der Nationalmannschaft zurück.

Wie lief es bei der Spielerin auf der nächsten Seite? 

Célia Šašić spielte bis zu ihrem Karriereende beim 1. FFC Frankfurt.
Quelle: IMAGO / Oliver Schneider

#8 Célia Šašić

Šašić gab 2005 ihr Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft und erzielte 2006 ihr erstes Tor. 2008 gewann sie mit der Nationalmannschaft die Olympische Bronzemedaille, gefolgt vom Europameistertitel 2009. 2012 war sie beim Algarve-Cup erfolgreichste Torschützin und wurde zur Fußballerin des Jahres gewählt. 2013 gewann sie mit Deutschland die Europameisterschaft und 2015 holte sie beim WM-Turnier in Kanada den Goldenen Schuh als beste Torschützin. Nach der WM 2015 beendete sie ihre Karriere im Profifußball, um sich auf ihr Studium und eine Familie zu konzentrieren. 2015 wurde sie dann aber erneut zu Deutschlands Fußballerin des Jahres und erhielt die Auszeichnung als Europas Fußballerin des Jahres. Sie wurde sogar für den FIFA Ballon d'Or nominiert.

Ein paar Spielerinnen haben wir noch:

Kerstin Garefrekes spielte bis 2011 bei der deutschen Nationalmannschaft und ist eine absolute Legende.
Quelle: IMAGO / Alfred Harder

#9 Kerstin Garefrekes 

Mit der Nationalmannschaft wurde sie 2003 und 2007 Weltmeisterin sowie 2005 und 2009 Europameisterin. 2004 wurde sie Torschützenkönigin der Bundesliga. Nach einem Wechsel zu Frankfurt gewann sie 2005 die Deutsche Meisterschaft und 2006 den UEFA Women’s Cup. 2011 beendete sie ihre Karriere in der Nationalmannschaft mit 130 Länderspielen. 2014 spielte sie dann noch auf Leihbasis in der US-National Women’s Soccer League. 2016 beendete sie auch hier ihre Karriere nach 355 Bundesligaspielen und zahlreichen Titeln, darunter drei Champions-League-Siegen und vier DFB-Pokalsiegen.

Die nächste Spielerin hat wirklich einiges geleistet.

Heidi Mohr spielte 104 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft der Frauen.
Quelle: IMAGO / Pressefoto Baumann

#10 Heidi Mohr

Mohrs größte Erfolge waren der Gewinn der Europameisterschaften 1989, 1991 und 1995 sowie der Vizeweltmeisterschaft 1995. Ihr bedeutendstes Erlebnis war das EM-Finale 1989 gegen Norwegen, in dem sie ein Tor zum 4:1-Sieg beitrug und Deutschland den ersten EM-Titel sicherte. Bei der EM 1991 in Dänemark erzielte sie unter anderem drei Tore gegen England und zwei Kopfballtreffer gegen Italien. Im Finalspiel gegen Norwegen erzielte sie den Siegtreffer in der Verlängerung. Mohr absolvierte 104 Länderspiele und erzielte 83 Tore, was sie bis 2005 zur Rekordtorschützin der Nationalmannschaft machte. Ihr letztes Länderspiel bestritt sie 1996 gegen Island.

Eine deutsche Legende hat erst vor kurzer Zeit ihr Aus in der Nationalmannschaft verkündet ...

Alexandra Popp beendete ihre Nationalmannschaftskarriere erst 2024.
Quelle: IMAGO / Eibner

#11 Alexandra Popp

Alexandra Popp feierte 2008 mit der U17-Nationalmannschaft den EM-Titel und erzielte das entscheidende Tor im Finale. 2010 debütierte sie in der A-Nationalmannschaft und gewann mit der U-20-Weltmeisterschaft ihren ersten großen Titel. Mit zehn Toren wurde sie beste Spielerin und Torschützin des Turniers. 2016 erreichte sie ihren Karrierehöhepunkt mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Brasilien. Verletzungen verhinderten ihre Teilnahme an den Europameisterschaften 2013 und 2017.

Als Kapitänin führte sie das deutsche Team 2019 bei der WM an, scheiterte jedoch im Viertelfinale. Bei der EM 2022 schrieb sie mit Toren in allen Gruppenspielen und K.o.-Runden Geschichte, verpasste aber das Finale verletzungsbedingt. Nach der WM 2023, wo sie vier Tore erzielte, und der Bronzemedaille bei Olympia 2024 beendete sie ihre Nationalmannschaftskarriere mit 128 Einsätzen und 61 Toren. Ihr letztes Spiel bestritt sie im Oktober 2024 gegen Australien.

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