Carlos Kaiser: Was wurde aus der Fußball-Legende?

Er war der beste Fußballer der Welt, doch es gab ein Problem: Er konnte kein Fußball spielen. Das ist sie absurde Geschichte vom Schwindler Carlos Kaiser.

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In der Welt des Fußballs ist der Brasilianer Carlos Henrique Raposo unter dem Ehrennamen „Carlos Kaiser“ bekannt – denn der ehemalige Profi-Kicker spielte in seiner 26 Jahre langen Karriere für zwölf verschiedene Vereine, führte dutzende TV-Interviews und legte sich mit brasilianischen Verbrechern an. Mittlerweile ist neben einer Biographie sogar ein Film über ihn erschienen. Das einzige Problem: Die Fußball-Legende hat auf dem Feld nie einen einzigen Ball gekickt.

Die unglaubliche Geschichte von Carlos Kaiser und wie er es schaffte mit einem riesengroßen Schwindel alle hinters Licht zu führen, liest du auf den nächsten Seiten.

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#1 Wie alles anfing

Der heute so berühmte Carlos Henrique Raposo wurde am zweiten Juli 1963 in der brasilianischen Stadt Porto Alegre geboren. Seine unglaubliche Karriere begann angeblich im Alter von zehn Jahren, als er von einem lokalen Verein bei der brasilianischen Hauptstadt Rio de Janeiro, dem „Botafogo FR“, unter Vertrag genommen wurde. Die nächste Verpflichtung folgte Ende der 70er Jahre, als er mit 16 Jahren den Mexikanern vom „Puebla FC“ beitrat. Weitere Vereine, zum Teil weltweit, folgten in seiner Karriere. Das heißt: sie folgten vermutlich. Denn die meisten Angaben beruhen auf Kaisers eigenen Aussagen. Wir wissen mit Sicherheit, dass er bei den Vereinen „Bangu AC“ und „America FC“ unter Vertrag stand. Manch andere Verpflichtung wird von ehemaligen Mitspielern bestätigt.  Alle seine (vermeintlichen) Engagements währten immer nur kurze Zeit – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass er nach eigener Aussage immer überglücklich war, wenn er nicht im Spiel eingesetzt wurde.

Wie hat Kaiser es aber so lange geschafft, die Fußball-Welt an der Nase herumzuführen? Erfahre mehr auf den nächsten Seiten.

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#2 Wie er es schaffte nie spielen zu müssen

Wenn eine Trainingseinheit anstand, zeigte Kaiser sich motiviert und beeindruckte mit seiner Fitness. Doch sobald der Ball ins Spiel kam, hielt er sich geschickt dort auf, wo das Spielgerät nicht beteiligt war. Immer wieder täuschte er Verletzungen vor – sein Klassiker war die Zerrung durch den ersten Sprint. Wenn das nicht zog, griff er zu anderen Ausreden. Der Tod einer Großmutter von ihm, von denen er anscheinend mehr als zwei gehabt haben musste, war als Ausrede bei ihm sehr beliebt. Er bezahlte sogar Mitspieler, damit sie ihn beim Training so sehr verletzten, dass er nicht eingesetzt werden würde. Er betrank sich nach eigener Aussage auch einmal so heftig vor einem Spiel, dass er in eine Polizeikontrolle geriet und deshalb am nächsten Tag nicht aufs Feld musste. Da stellt sich direkt die Frage: Wieso hielten seine Team-Kollegen so lange dicht? 

Das erfährst du auf der nächsten Seite:

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#3 Keiner verlor ein Wort

Warum auch seine Mitspieler dichthielten, ist eines der Geheimrezepte Kaisers gewesen. Er sorgte häufig hinter den Kulissen dafür, dass seine Mitspieler nach außen hin sauber blieben – bei deren Fehlverhalten wie Schlägereien und bei Besäufnissen nahm er die Schuld auf sich. Nach eigener Aussage sorgte er auch für das notwendige Abendprogramm nach den Spielen – von Partys bis Orgien sei alles dabei gewesen.

Doch eine Aktion von Kaiser wird bis heute immer wieder erwähnt: Er ermöglichte manchen Spielern einige aufregende Nächte:

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#4 Es gab immer für alles eine Lösung

Kaiser fungierte als eine Art Wegbereiter für andere Fußballer, die wie er aus bescheidenen Verhältnissen stammten. Er zeigte ihnen den Weg durch das Nachtleben von Ipanema, einem Stadtteil von Rio, und teilte bereitwillig all die Tricks, die nötig waren, um in diesem Umfeld zu bestehen. Auf Wunsch besorgte er seinen Freunden auch weibliche Begleitung und half ihnen so, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Bei einem Auswärtsspiel mietete Kaiser in einem Hotel beispielsweise ein ganzes Stockwerk, um dort Frauen unterzubringen, damit seinen Mitspielern nächtliche Gesellschaft geboten wird. Die Spieler mussten nur eine Treppe hinuntergehen, um die Frauen zu treffen.

Das waren jedoch nicht die einzigen Mittel Kaisers, um den Schein zu wahren. Er hatte auch so manche Vereinbarungen mit der Presse:

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#5 Kaiser hatte viele nützliche Kontake

Während seiner Schwindelkarriere versteckte er sich keineswegs, denn er war mit Journalisten befreundet, die ihm Interviews und eine gute Berichterstattung sicherten. Dank befreundeter Ärzte hatte er auch immer die passende Diagnose, meist Zahnprobleme, zur Hand, wenn ein Verein mal zu stark nachbohrte.  Eine besonders bezeichnende Anekdote: Bei einem Spiel für Bangu wurde er tatsächlich eingesetzt und begann sich mit Fans des Vereins zu prügeln, so dass er vom Platz gehen musste. Dank einer fadenscheinigen Lüge wurde sein Vertrag schließlich sogar noch verlängert. Kaiser fühlt sich bei Bangu besonders wohl, wo er selbst den gefürchteten Vereinspatron Castor de Andrade beeindruckte, der Anführer bekannter illegaler Glücksspiele in Rio war. Eines Tages befiehlt de Andrade, dass Kaiser eingewechselt wird, doch dieser bekommt Panik. Kurz vor der Einwechslung prügelt er sich als Notlösung mit Fans und kassiert eine Rote Karte. Anstatt bestraft zu werden, überzeugt Kaiser den Patron davon, dass diese „Fans“ den Patron als Verbrecher beleidigt hätten. Da musste Kaiser seine „Vaterfigur“ doch verteidigen. Beeindruckt von dieser „Loyalität“, vergibt ihm de Andrade nicht nur, sondern gibt ihm sogar einen neuen Vertrag.

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#6 Ein Film über den legendären Kaiser

Es ist wenig verwunderlich, dass er als der brasilianische „Catch me if you can gilt. 2018 ist ein Film über den „Größten Fußballer, der nie Fußball spielte“ erschienen. In „Kaiser! The Greatest Footballer Never to Play Football erzählte er selbst von seiner wahnwitzigen Karriere und wie er sich durch die Welt der Transfers und Vereine schummelte. Kaiser selbst wirft sich übrigens nichts vor. Immerhin hat er Karriere als ein Profi-Fußballer gemacht, der sogar für die mexikanische Nationalmannschaft kicken sollte. Mit Abstand eine der absurdesten Figuren in der Welt des Fußballs.

Doch es blieb nicht nur bei einem Film:

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#7 Heute hat er auch noch seine eigene Dokumentation

Die Dokumentation „Der Kaiser der Gegenwart“, die 2018 erschien, zeigt, dass die glanzvollen Tage des Kaisers vorbei sind. In einem spärlich eingerichteten Zimmer, möglicherweise seine Wohnung zum Zeitpunkt des Drehs, wirkt er verletzlich und nimmt sogar während des Gesprächs seine Sonnenbrille ab. Er spricht offen über eine traurige Kindheit, den Verlust seiner Adoptivmutter, zweier Ehefrauen und eines Sohnes. Außerdem erzählte er, dass er dabei ist zu erblinden und sein Freund Renato ihm eine Augenoperation bezahlt hat. Dabei ließ er sogar Tränen fließen.

Der Trubel ist vorbei: So sieht Kaisers Leben heute aus:

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#8 Es kehrt Ruhe in seinem Leben ein

Kaiser beschreibt sein Leben als ein ständiges Fest. Er war galant, charmant, attraktiv und kam bei Frauen gut an. Er prahlt damit, jeden Tag mehrere Frauen um sich gehabt zu haben: „Eine am Morgen, eine am Mittag, eine am Abend.“ Seine Frau Monica, eine erfolgreiche Bodybuilderin, lächelt dabei nur, denn sie kennt all diese Geschichten bereits. Sie nimmt ihm die Eskapaden jedoch nicht übel und sagt: „Er hat sich geändert.“ Kaiser, mittlerweile über 60 Jahre alt, hat sich laut seinen Freunden vor allem wegen seines Alters beruhigt. „Er hält das Nachtleben nicht mehr aus“, sagt Alexandre Torres, ehemaliger Fußballer und Sohn des berühmten Carlos Alberto. Kaiser hat mittlerweile eine Operation an der Retina hinter sich. Seine Augen sind so schlecht, dass er die Nachrichten auf seinem Handy kaum noch lesen kann.

Doch wie viel verdiente er eigentlich mit seiner „Fußballkarriere“?:

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#9 Was macht Carlos Kaiser heute?

Kaiser arbeitet heute als Fitnesstrainer für Frauen, doch seine Hauptquelle des Einkommens stammt mittlerweile aus dem Verkauf seiner Lebensgeschichte. Nach mehreren gesundheitlichen Rückschlägen nutzt er seine Erzählungen, um den Mythos um seine Person weiter zu verstärken. Dabei stellt er sich gerne als eine Art Robin Hood dar, der es geschafft hat, die großen Fußballvereine im Namen der Spieler auszutricksen und das System zu überlisten. Kaiser konnte mit seinem Ruhm jedoch keinen großen Reichtum anhäufen. Stattdessen nutzte er seine Bekanntheit für viele kostenlose Mahlzeiten, Getränke, schmeichelhafte Zeitungsartikel und zahlreiche Affären. Doch so erfüllte sich das Ziel, von dem er als kleiner Junge geträumt hatte, auch wenn es damals finanziell nicht viel einbrachte. Richtig bestraft wurde der ganze Schwindel übrigens bis heute nicht.

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