Reals Transfer-Fehler: Flops und Spieler, die man zu früh verkauft hat
Madrid ist seit Jahren für ihre Rekord-Transfers bekannt. Doch das sind ihre teuren Flops und Spieler, die Real viel zu früh verkauft hat.
Real Madrid ist seit Jahren für seine Rekord-Transfers bekannt. Von Cristiano Ronaldo über Gareth Bale bis hin zu Eden Hazard: Real Madrid hat schon zahlreiche Top-Stars für viel Geld geholt. Doch anders als bei Cristiano Ronaldo schlägt nicht jeder Transfer, der sehr viel Geld gekostet hat, so ein wie es der Portugiese bei den Königlichen getan hat. Daher blicken wir einmal auf die Transfer-Fehler und Flops, die Real Madrid gemacht hat. Denn einige Spieler von ihnen haben die Königlichen wohl zu früh verkauft, schließlich haben sie nach ihrer Zeit in Madrid noch eine große Karriere hingelegt.
Die prominentesten Beispiel von überstürzten Verkäufen, aber auch Neuzugängen, die gefloppt sind, seitens des Rekord-Vereins zeigen wir dir in unserer Galerie. Denn die Spieler hätten die Königlichen wohl lieber halten sollen ...
Arjen Robben
Bei Chelsea galt er als Total-Flop, und auch bei Madrid konnte der verletzungsanfällige Holländer kaum glänzen - darum kam der FC Bayern 2009 für nur 24 Millionen Euro an seine Dienste. Lange Zeit war er Leistungsträger, glücklich an der Säbener Straße und schoss die Münchner zum Champions-League-Sieg. Rückblickend betrachtet werden die Madrilenen sich sicherlich ärgern, dass sie den pfeilschnellen Holländer, der besonders für seinen Laufweg in die Mitte mit anschließendem Schuss aufs Tor berüchtigt war, so früh und so günstig abgegeben haben.
Doch auch der nächste Spieler sollte nach seiner Zeit bei Real Madrid noch eine tolle Karriere hinlegen ...
Álvaro Morata
Dank Karim Benzema und Gonzalo Higuaín hatte man keine Verwendung für den spanischen Stürmer, der einst an Juventus Turin ausgeliehen war. Im Halbfinale der "alten Dame" gegen die "Galaktischen" schoss er dann seinen eigentlichen Verein aus dem Pokal - danach zeigte er beim FC Chelsea in England und bei Atlético Madrid seine Leistung. Auch wenn Morata in Spanien alles andere als unumstritten ist, da er immer wieder sehr schwankende Leistungen zeigt, so hätte er vielleicht auch in den Plänen von Real Madrid eine größere Rolle spielen können. Allerdings haben die Madrilenen für Morata satte 66 Millionen Euro Ablöse erhalten, sodass der Transfer durchaus Sinn ergeben hat.
Mesut Özil
Der deutsche Nationalspieler war ein überragender Assistgeber bei Real Madrid, der insbesondere für Cristiano Ronaldo Vorlagen wie am Fließband lieferte. Dennoch verkaufte Real Madrid 2013 den 92-fachen deutschen Nationalspieler für 47 Millionen Euro. Viele Madrid-Fans, aber auch Cristiano Ronaldo waren über den Abgang von Mesut Özil alles andere als erfreut, doch da Real Madrid unbedingt Gareth Bale von Tottenham Hotspur verpflichten wollten, musste Geld in die Kassen gespült werden. Die ersten Jahre bei Arsenal verliefen sehr erfolgreich für Özil, seit 2018 fiel er häufiger durch Verletzungen aus, fand sich aber auch immer häufiger auf der Bank wieder. Es folgte der Wechsel in die Türkei und 2023 dann das Karriereende.
Gonzalo Higuaín
Inzwischen hat er bereits seine Karriere beendet. Gerade einmal 18 Jahre alt war Higuain alt, als er von River Plate zu den Madrilenen wechselte. Dort konnte er sich im Spitzenfußball etablieren und erzielte in 264 Partien 121 Tore für Real Madrid. Dennoch verkaufte man den Argentinier für 39 Millionen Euro zum SSC Neapel - gerade einmal drei Jahre später wechselte er dann für 90 Millionen Euro zu Juventus Turin, nachdem er in einer fabelhaften Saison für die Neapolitaner in 35 Ligapartien 36 Tore erzielt hatte. Auch bei Juventus startete er fantastisch, konnte aber an seine grandiose Zeit aus Neapel nur bedingt anknüpfen.
Wesley Sneijder
Er kam direkt aus der holländischen Heimat in die spanische Hauptstadt, doch wurde Wesley Sneijder dort nicht glücklich. Später zog es ihn zu Inter Mailand - unter Mourinho feierte er in Italien seine größten Erfolge und war Teil der Mannschaft, die gegen den FC Bayern die Champions League gewann. Während die Königlichen selbst noch 27 Millionen Euro für Sneijder überwiesen hatten, kassierten sie bei seinem Wechsel zu Inter Mailand lediglich noch 15 Millionen Euro an Ablöse. Sein höchster Marktwert in seiner Karriere, die er 2019 beendete, lag bei 45 Millionen Euro, nachdem er mit den Nerazzurri die Champions League gewonnen hatte.
Zé Roberto
Mit dem damals noch unbekannten Zé Roberto konnte man in Madrid nichts anfangen. Man verlieh ihn zeitweise sogar wieder in die Heimat, doch dann bezahlte Leverkusen sieben Millionen für ihn. Von dort aus ging es für ihn weiter zum FC Bayern - er wurde Stammspieler beim Rekordmeister und ist bis heute einer der erfolgreichsten Bundesliga-Brasilianer. Auch beim Hamburger SV verlebte Zé Roberto eine sehr positive Phase in seiner Karriere. Später zog es ihn wieder in seine brasilianische Heimat. Dort beendete der als Musterprofi geltende Zé Roberto mit 43 Jahren seine Karriere und spielte bis in dieses hohe Alter sogar noch in der höchsten brasilianischen Spielklasse.
Eden Hazard
Er gilt als der Flop schlechthin bei Real Madrid: Eden Hazard. 115 Millionen Euro Ablöse überwiesen die Königlichen an den FC Chelsea für die Dienste des belgischen Nationalspielers. Damals war Hazard der überragende Offensivmann im Spiel der Blues und sollte nun bei Real Madrid auf der offensiven Außenbahn für Furore sorgen. Doch Hazard konnte die an ihn geknüpften Erwartungen in keiner Form erfüllen. Immer wieder war auch von Fitnessproblemen die Rede. Fest steht: Durchsetzen konnte er sich bei Real Madrid nie, avancierte schnell zum Bankspieler und war sogar des Öfteren Tribünengast. Und so wird er wohl als einer der größten Flops in die Geschichte der Königlichen einziehen.
Clarence Seedorf
Der ehemalige niederländische Mittelfeld-Star kam 1996 zu Real und konnte auf Anhieb Fuß fassen: Schnell avancierte der kreative und vielfältige Seedorf zum Spielmacher der Mannschaft. Kein Wunder, dass der Klub sich in Seedorfs erstem Jahr bereits den Titel sichern konnte.
Rund drei Jahre später schien die Glückssträhne beendet: Seedorf wurde weitaus seltener eingesetzt und beharrte auf seiner zentralen Mittelfeldposition, obwohl die Trainer ihm lieber die Flügel zuweisen wollten. So entschied man sich, das Top-Talent gehen zu lassen. Ein riesiger Fehler, schließlich blühte er später beim AC Mailand noch einmal so richtig auf! Bis heute bleibt er übrigens der einzige Spieler, der die CL mit drei verschiedenen Klubs gewinnen konnte.
Claude Makélélé
Der Franzose wechselte 2000 zu den Königlichen, wo er maßgeblich am Gewinn zweier Meistertitel, des Supercups und der Champions League beteiligt war. Trotzdem ließ der Klub 2003 bei seinem Abschied verlauten, die Technik Makélélés sei durchschnittlich und man würde ihn nicht vermissen.
Tat man im Nachhinein allerdings doch, schließlich hatte Makélélé bis dato das Mittelfeld Reals zusammengehalten und gesteuert. Sein Können kam stattdessen dem FC Chelsea zu Gute. Während Real Madrid mit Makélélé immer mindestens das Halbfinale der Champions League erreichte, war es für Real Madrid der Beginn einer sehr großen Misere. Danach dauerte es acht Jahre bis man wieder das Halbfinale dieses Wettbewerbs erreichen konnte. Makélélé hingegen erreichte mit dem FC Chelsea drei Mal das Halbfinale, ein Mal das Finale und schied lediglich ein Mal im Achtelfinale aus.
Ángel Di María
Di María kam 2010 für 25 Millionen Euro von Benfica zu Madrid. Schon nach der Hinrunde der Saison 2010/11 wählte man ihn zum besten Neuzugang – ein Titel, dem er als Kreativspieler im Mittelfeld mehr als gerecht wurde. Trotzdem drängte man ihn im Jahr 2014 zu einem Wechsel, um Platz für neue Talente zu schaffen und Geld für den Transfer von James Rodriguez herein zu spülen, der gerade erst bei der WM 2014 mit Kolumbien für reichlich Furore gesorgt hatte.
Pech für Real, denn sowohl bei Manchester United als auch bei Paris Saint-Germain avancierte Di María zum Top-Star.
Juan Mata
Mata kam bereits im Alter vom 15 Jahren zu den Junioren des Vereins, von wo aus er schnell den Aufstieg in die zweite Profimannschaft schaffte. Dort zeigte er Leistungen auf Höchstniveau, wurde jedoch nie in die erste Mannschaft berufen und stieg in die dritte spanische Liga ab.
Kein Wunder, dass er 2007 zum FC Valencia wechselte, wo Mata so richtig durchstartete. 2011 wechselte er für 26 Millionen Euro zum FC Chelsea, 2014 folgte für 45 Millionen Euro der Wechsel zu Manchester United – inzwischen spielt Juan Manuel Mata, der Real Madrid einst als so junger Spieler verließ, bei Galatasaray Istanbul.
Walter Samuel
In der Saison 2004/05 wechselte der Argentinier für eine Ablösesumme von 25 Mio. € vom AS Rom zu Real Madrid. Der Deal schien nicht schlecht, so suchten "Los Blancos" einen physisch starken Innenverteidiger. Doch dort konnte er sich nie richtig etablieren und volle Leistung zeigen. Bereits nach einer Saison war das Kapitel für beide Parteien wieder beendet und Samuel wechselte wieder in die Serie A, diesmal zu Inter Mailand, wo er auch heute noch als wahre Legende gilt. Nicht zuletzt, weil er mit den Nerazzurri 2010 die Champions League gewann. Heute ist er übrigens Co-Trainer der argentinischen Nationalmannschaft.
Theo Hernandez
Der Bruder von Bayern-Star Lucas Hernandez galt lange Zeit als der untalentiertere der beiden Brüder. Doch das Blatt hat sich nun gewendet. Der entscheidende Wendepunkt für Theo Hernandez fand in seiner Zeit beim AC Mailand statt, wo er zu einem der besten Linksverteidiger der Welt reifte und sich ebenfalls einen Stammplatz in der so hochkarätig besetzten französischen Nationalmannschaft zu ergattern. 24 Millionen Euro überwiesen die Madrilenen an ihren Stadtrivalen Atletico Madrid. Nach zwei Jahren, wovon eines aus einer Leihe zu Real Sociedad bestand, wechselte er dann für ca. 23 Millionen Euro zu AC Mailand, wo er sich seitdem so herausragend entwickelt hat.
Martin Ödegaard
Als absolutes Top-Talent angepriesen, wechselte der gerade einmal 16-jährige Martin Ödegaard für knapp drei Millionen Euro Ablöse zu Real Madrid. Die Königlichen verliehen ihn immer wieder, damit er Spielpraxis bekommen sollte, doch lange Zeit blieb er hinter den sehr großen Erwartungen zurück. Nach einer sehr erfolgreichen Leihe bei Real Sociedad unternahm er noch einmal einen Anlauf bei Real Madrid. Doch auch diesmal sollte es nicht klappen. Nach seiner letzten Leihe zu Arsenal London kauften ihn die Gunners für 35 Millionen Euro. Ein überragender Deal für die Londoner, schließlich spielt Ödegaard seitdem phänomenal auf und könnte wohl auch den Madrilenen weiterhelfen.
Esteban Cambiasso
Der Argentinisch-italienische Fußballer kam mit zarten 16 Jahren an die Akademie von Real Madrid und konnte sich zwei Jahre lang zum Kader der ersten Mannschaft zählen. Im Jahr 2004 wechselte er dann ablösefrei zu Inter Mailand und konnte dort als treuer Spieler in 10 Jahren 16 Titel gewinnen.
Besonders seine tollen Pässe, sein gutes Stellungsspiel und konsequente Arbeit gegen den Ball waren für Inter Mailand sehr wichtig, sodass Esteban Cambiasso in der Mittelfeldzentrale zum Strategen der Mailänder aufstieg. 2014 wechselte er zu Inter Mailand und ein Jahr darauf zu Olympiakos Piräus, wo er seine Karriere dann ausklingen ließ.
Luka Jovic
Nach einer überragenden Bundesliga-Saison und einer furiosen Saison in der Europa League weckte Luka Jovic bei zahlreichen Klubs in Europa Begehrlichkeiten. Schlussendlich machte Real Madrid das Rennen, die einen Nachfolger für den alternden Benzema suchten und nicht ahnen sollten, dass diesem die Form seines Lebens erst noch bevorstehen sollte. 63 Millionen Euro berappte man für die Dienste des Serben, der in der vorigen Bundesliga-Saison 17 Treffer für die Frankfurter erzielen konnte und auch in der Europa League mit 10 Toren in 14 Partien fleißig geknipst hatte. Doch Luka Jovic und Real Madrid waren ein Missverständnis auf kompletter Linie. Nach drei Jahren gab man ihn sogar ablösefrei an den AC Florenz ab.
Filipe Luis
Der brasilianische Linksverteidiger war nur per Leihe vom uruguayischen Verein Rentistas für eine Saison zu Real Madrid Castilla geholt worden. Seinen Durchbruch im Profi-Fußball gelang dem 44-maligen brasilianischen Nationalspieler bei Deportivo La Coruna. Später mauserte er sich allerdings zum Stammspieler bei Atlético Madrid und landete schließlich für eine Ablöse in Höhe von 20 Millionen Euro beim FC Chelsea. Von dort aus wechselte er wieder zu den Colchoneros in "La Liga", in der er auf 351 Einsätze kommt. In der Saison 19/20 ging er von Atlético dann zu Flamengo Rio de Janeiro, wo er zurzeit immer noch unter Vertrag steht.