Die besten deutschen Trainer der Fußballgeschichte
Erfolgreiche Spielleiter hat es in der Sport-Historie hierzulande einige gegeben. Wir küren die 10 besten deutschen Trainer der Fußballgeschichte.

Am 14. Juni 2024 wurde zur Europameisterschaft in Deutschland angepfiffen, für die DFB-Elf sitzt diesmal Julian Nagelsmann auf der Trainerbank. Doch nicht nur im internationalen Wettbewerb, sondern auch auf Vereinsebene haben einige Coaches ihre Klasse bewiesen. Ob Bundesliga, Premiere League oder Nationalmannschaft – wir zeigen dir die 10 besten deutschen Trainer der Fußballgeschichte.
Los geht's:
#15 Christian Streich
Als aktiver Spieler kickte Christian Streich zuletzt beim SC Freiburg in der 2. Bundesliga. Das Besondere daran: Bis 2024 hielt der in Weil am Rhein geborene Fußball-Experte den Breisgauern die Treue – als Trainer. Zunächst als Spielleiter für die U19 tätig, wurde Streich über die Co-Trainer-Position schließlich Chef-Coach der ersten Mannschaft. Nach dem Abstieg in die 2. Liga gelang ihm 2016 mit der Mannschaft der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga. Fans dürften sich auch noch gut an die europäischen Erfolge erinnern: Zweimal führte Streich die Freiburger in die Europa League. Zudem stand der Cheftrainer – zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins – im DFB-Pokal-Finale. Geschätzt haben Fans wohl auch immer seine direkte Art.
Der nächste Trainer war 2024 enorm erfolgreich:

#14 Sebastian Hoeneß
Allzu üppig fällt die Trainer-Vita von Uli Hoeneß’ Neffen Sebastian zwar noch nicht aus, trotzdem ist der geborene Münchner eine Erwähnung wert. Nach der Betreuung verschiedener U-Mannschaften in Leipzig und München stieg Hoeneß 2020 zum Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim auf. Mit dem Verein spielte er in der Europa League und schnupperte in der Saison 2021/22 schon an den Champions-League-Plätzen. Als herausragend kann aber seine Leistung für den VfB Stuttgart gewertet werden. Mit einem beachtlichen Endspurt hielten die Schwaben in der Relegation gegen den HSV 2023 die 1. Liga. Doch damit nicht genug: In der Folgesaison machte der Coach den VfB zum Vizemeister – und hat ihn damit für die UEFA Champions League qualifiziert.
Ihn kennen wir alle:

#13 Felix Magath
Für seine Art und seine Methoden galt Felix Magath oft als umstritten. Letztlich gab ihm der Erfolg aber wohl recht. Dreimal gewann der gebürtige Aschaffenburger die deutsche Meisterschaft, zweimal mit dem FC Bayern, einmal mit dem VfL Wolfsburg. Den DFB-Pokal holte Magath ebenfalls in seinen beiden Jahren beim Rekordmeister. Fans des 1. FC Nürnberg dürften sich aber auch noch gut an Magaths Zeit beim „Glubb“ erinnern. Nach der Entlassung von Willi Entenmann übernahm Magath den Trainerposten und schaffte mit den Franken den Aufstieg in die Bundesliga. Der VDS (Verband Deutscher Sportjournalisten) kürte den Coach 2003, 2005 und 2009 zum „Trainer des Jahres“, den Titel als „Kicker-Trainer des Jahres“ holte der Übungsleiter zweimal.
Kommen wir zu einer Legende:

#12 Udo Lattek
Als Spieler ist Udo Lattek vielen älteren Fußballfans vermutlich als Stürmer für Bayer 04 Leverkusen und den VfL Osnabrück noch ein Begriff. Als Trainer hat der Sportler aber ein paar Stationen mehr hinter sich – und kann eine ganze Reihe von Erfolgen verbuchen. Sechsmal holte er mit dem FC Bayern München die Meisterschaft, zweimal mit Borussia Mönchengladbach. Und dreimal konnte er mit den Münchnern den DFB-Pokal in die Höhe recken. Den Europapokal der Landesmeister holte er 1974 auch mit den Bayern, den Europapokal der Pokalsieger 1982 mit dem FC Barcelona und den UEFA-Pokal mit Gladbach 1979. Nach seiner erfolgreichen Trainer-Karriere verdingte sich Lattek noch als Kommentator und Sport-Kolumnist.
Von historischen Erfolgen geht es weiter zu einem Trainer, der sowohl auf Vereinsebene als auch bei der Nationalmannschaft geglänzt hat.

#11 Hansi Flick
Auch Hansi Flick kann auf eine erfolgreiche Trainer-Zeit zurückblicken – vor allem mit dem FC Bayern München. Zwei Jahre in Folge holte er mit den Münchnern die Meisterschale in der Bundesliga, 2020 triumphierte er mit dem FC in der Champions League, im gleichen Jahr holte er den UEFA-Super-Cup und holte außerdem den DFB-Pokal. Unter dem Strich ist Flick mit den Bayern das von der Sport-Journaille gern zitierte „Sextuple“ gelungen – ein Sixpack namhafter Trophäen. Unter den Tisch darf aber auch nicht Flicks Zeit als Co-Trainer der Nationalmannschaft fallen. An der Seite von Jogi Löw freute sich der gebürtige Heidelberger im Jahr 2014 über den Weltmeisterschaftstitel bei der WM in Brasilien. Und ab der Saison 2024/25 steht Flick beim FC Barcelona als Cheftrainer an der Seitenlinie.
Nun werfen wir einen Blick auf einen Trainer, der über Jahrzehnte hinweg den deutschen Fußball geprägt hat.

#10 Jupp Heynckes
Auch Jupp Heynckes bekleidete während seiner aktiven Spieler-Karriere die Stürmerposition. Als Trainer hat der gebürtige Gladbacher ebenso an einigen Stationen Halt gemacht – und war nicht minder erfolgreich. Die Schale in der Bundesliga holte Heynckes viermal mit dem FC Bayern München, die Champions League gewann er sowohl mit Real Madrid als auch mit den Kickern von der Säbener Straße 2013. Unvergessen dürfte für die meisten wohl genau dieses Jahr sein. Denn mit den Bayern durfte sich der Trainer nicht nur über den Triumph in der Champions League, sondern auch über den DFB-Pokal und den Meistertitel freuen – das Triple. Zudem war er mit den Bayern dreimal im Supercup erfolgreich, einmal mit Real Madrid.
Wir wechseln nun zu einem Trainer, der die deutsche Nationalmannschaft zu einem historischen Triumph führte.

#9 Helmut Schön
Als einer der erfolgreichsten deutschen Bundestrainer gilt Helmut Schön. Von 1964 bis 1978 war der Coach im Amt, ließ ansehnlichen Fußball spielen und krönte seine Zeit zweimal mit einem Titel: 1972 führte er die DFB-Auswahl zum EM-Sieg, 1974 gar zum Weltmeistertitel. Schon bei der WM 1970 hievte der Chef-Trainer die deutsche Mannschaft auf ein neues Level. Nachdem er den Posten von seinem Vorgänger Sepp Herberger übernommen hatte, verpasste er dem Team seine eigene Handschrift – indem er die Mannschaft grandiose Spielkunst zelebrieren ließ. Doch schon vor den Titeln zeigte Schön seine Expertise: 1966 wurde er Vize-Weltmeister, 1970 Dritter bei der WM und 1976 Zweitplatzierter bei der EM.
Von einem historischen Bundestrainer kommen wir nun zu einem der größten Namen der frühen Fußballgeschichte.

#8 Sepp Herberger
Schon 1932 bekleidete Sepp Herberger den Posten des Co-Trainers der deutschen Nationalmannschaft, drei Jahre später wurde er schließlich Chef-Coach. In die Fußballgeschichte ist Herberger zweifelsohne 1954 eingegangen. Bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz erkämpften sich die Deutschen mit einem 3:2 den Finalsieg gegen die vorab hoch favorisierten Ungarn. Schön zeichnete maßgeblich für den für das gebeutelte Nachkriegsdeutschland so wichtigen Sieg verantwortlich, der als „Wunder von Bern“ in die Fußball-Historie einging. Legendär sind aber auch Herbergers Zitate wie „Das Runde muss in das Eckige“, „Der Ball ist rund – und das Spiel dauert Neunzig Minuten“ oder „Elf Freunde müsst ihr sein“.
Nach Herberger widmen wir uns einem Trainer, der die moderne Ära des deutschen Fußballs geprägt hat.

#7 Joachim „Jogi“ Löw
Vorab an der Seitenlinie in Stuttgart, Istanbul, Karlsruhe, Innsbruck und Wien tätig, wurde Jogi Löw der breiten Masse vor allem als Trainer der deutschen Nationalmannschaft ein Begriff. Von 2004 bis 2006 fungierte er als Co-Trainer neben Jürgen Klinsmann und formte 2006 maßgeblich das berühmte „Sommermärchen“ mit, das für die DFB-Elf mit dem dritten Platz endete, deswegen aber so wichtig war, weil Deutschland nach langer Durststrecke endlich wieder ansehnlichen und erfolgreichen Fußball bot. 2006 übernahm Löw den Posten des Cheftrainers und krönte seine Karriere schließlich 2014 – mit einer grandiosen Leistung führte der die Nationalmannschaft zum Weltmeistertitel. Doch auch auf Vereinsebene kann sich Löws Leistung sehen lassen: Pokalsieger 1997 mit dem VfB Stuttgart, 2002 Meister mit FC Tirol Innsbruck und 2003 Supercupsieger mit Austria Wien.
Zum Schluss betrachten wir einen Trainer, der weltweit für seine charismatische Persönlichkeit und Erfolge bekannt ist.

#6 Jürgen Klopp
Den Posten als National-Coach hat Jürgen Klopp zwar (noch) nicht angetreten, als einer der besten deutschen Trainer der Fußballgeschichte darf der gebürtige Stuttgarter aber guten Gewissens bezeichnet werden. In der Saison 2003/04 hievte er den 1. FSV Mainz 05 in die Bundesliga, 2011 wurde er mit Dortmund Meister, 2012 gelang ihm nicht nur derselbe Erfolg, sondern auch der DFB-Pokalsieg. 2013 und 2014 holte er mit dem BVB zudem den Supercup. Herausragend ist aber vor allem Klopps Zeit in Liverpool. Mit dem legendären englischen Verein wurde er 2020 Meister, 2022 Pokalsieger und Supercupsieger und holte zweimal den EFL-Cup. Etliche Auszeichnungen zieren Klopps Karriere, darunter beispielsweise „Englands Fußballtrainer des Jahres“ und „FIFA-Welttrainer des Jahres“.
Das war es noch nicht ...

#5 Ottmar Hitzfeld
Ottmar Hitzfeld wird 2010 mit dem „Ehrenpreis der Bundesliga“ als erfolgreichster Bundesliga-Trainer ausgezeichnet. Seine Spielerkarriere endete 1983 in der Schweizer Nationalliga. Seine Trainerlaufbahn beginnt er ebenfalls in der Schweiz beim SC Zug. Mit dem FC Aarau wird er Vizemeister und gewinnt 1985 den Schweizer Cup. Zwischen 1988 und 1991 holt er mit den Grasshoppers Zürich fünf nationale Titel und wird zum „Schweizer Trainer des Jahres“ gewählt. 1991 übernimmt Hitzfeld Borussia Dortmund und führt den Klub zur Vize-Meisterschaft und 1997 gewinnt er mit dem BVB die Champions League und zwei deutsche Meistertitel. Beim FC Bayern München sammelt er zwischen 1998 und 2003 vier Meistertitel, zwei DFB-Pokalsiege, den Weltpokal und die Champions League. Nach einer Pause kehrt er 2007 kurz zu Bayern zurück. Von 2008 bis 2014 trainiert er die Schweizer Nationalmannschaft und beendet nach der WM 2014 seine Trainerkarriere.
Auch den Trainer darf man nicht vergessen ...

#4 Thomas Tuchel
Thomas Tuchel begann seine Fußballkarriere als Nachwuchstalent beim FC Augsburg und gewann dort 1991 und 1992 den DFB-Junioren-Vereinspokal. Nach Stationen bei den Stuttgarter Kickers und dem SSV Ulm musste er seine aktive Laufbahn wegen einer Knorpelverletzung früh beenden. Tuchel blieb dem Fußball aber als Trainer treu. Nach Erfolgen in der Jugend des VfB Stuttgart kehrte er zum FC Augsburg zurück. 2008 übernahm er die Profimannschaft des 1. FSV Mainz 05. In der Saison 2010/11 stellte sein Team mit sieben Siegen in Folge einen Bundesliga-Startrekord auf. Es folgten Stationen bei Borussia Dortmund, Paris St. Germain und dem FC Chelsea, mit dem er 2021 die Champions League gewann. Nach einem kurzen Engagement beim FC Bayern München wurde er im Oktober 2024 als Trainer der englischen Nationalmannschaft vorgestellt. Sein Ziel: England bei der WM 2026 zum ersten Titel seit 1966 zu führen.
Kennst du auch noch den nächsten Trainer?

#3 Jürgen Klinsmann
Nach Rudi Völlers Rücktritt als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft nach der enttäuschenden EM 2004 galt Jürgen Klinsmann neben Ottmar Hitzfeld und Otto Rehhagel als möglicher Nachfolger – und bekam schließlich den Job. Klinsmann führte ein neues Konzept ein, setzte auf junge Talente und einen offensiven Spielstil. Bei der Heim-WM 2006 erreichte Deutschland den dritten Platz, danach trat er allerdings zurück – er sei „ausgebrannt“. Kurz darauf übernahm er den FC Bayern München, konnte dort aber nicht nachhaltig überzeugen. 2011 wurde er Nationaltrainer der USA und führte das Team bis 2016. Auch Hertha BSC trainierte er. Obwohl er das Amt nicht mehr innehat, ist er den Vereinigten Staaten treu geblieben: Heute lebt er in einer Strandvilla in Huntington Beach, Kalifornien, und genießt das Leben an der Westküste. Dennoch gilt er als einer der besten und beliebtesten Trainer der Geschichte.
Er darf natürlich auch nicht fehlen ...

#2 Otto Rehhagel
Geboren 1938 in Essen, begann er als Verteidiger bei TuS Helene 28 und Rot-Weiß Essen. Mit dem Bundesliga-Start 1963 wechselte er zu Hertha BSC und spielte später für den 1. FC Kaiserslautern. Insgesamt absolvierte er 201 Bundesligaspiele und erzielte 21 Tore. Seine Trainerlaufbahn begann beim FV Rockenhausen, führte ihn über Saarbrücken und Offenbach schließlich zu Werder Bremen, Dortmund und Bielefeld. Bei Werder (1981–1995) gewann er zwei Meistertitel, vier Vizemeisterschaften und den Europapokal der Pokalsieger. Nach Bayern München und Kaiserslautern übernahm er 2001 die griechische Nationalelf – und sorgte 2004 mit dem EM-Titel für eine absolute Sensation. 2012 kehrte er zu Hertha BSC zurück und wurde mit 73 Jahren der älteste Trainer der Bundesliga-Geschichte.
Kommen wir vorerst zum letzten Trainer ...

#1 Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer, auch bekannt als „Der Kaiser“, brauchte nicht einmal keine Trainerlizenz – seine Erfahrung als Weltklasse-Fußballer sprach für sich. 1984 übernahm er als Teamchef die deutsche Nationalmannschaft. 1986 führte er das Team ins WM-Finale, verlor aber leider 2:3 gegen Argentinien und Diego Maradona. Vier Jahre später folgte dann aber die Revanche: Dank Andreas Brehmes Elfmeter gewann Deutschland 1990 in Rom den dritten WM-Titel. Auch als Aushilfstrainer war er erfolgreich. 1994 führte er den FC Bayern zur Meisterschaft, 1996 holte er mit dem Team den UEFA-Cup, nachdem er kurzfristig für den entlassenen Otto Rehhagel eingesprungen war. Definitiv einer der erfolgreichsten deutschen Trainer!