EM-Zeitreise: So anders war das Turnier bei Deutschlands letztem Titelgewinn

So sah die EM 1996 im Vergleich zu der EM 2024 aus: Andere Mode, andere Trainer und ein anderes Maskottchen. So hat sich die deutsche Mannschaft entwickelt.

Auch der Ball sah damals komplett anders aus, im Vergleich zu heute.
Quelle: IMAGO / foto2press

Die Fußball-EM 2024 schaut aktuell fast jeder. Sie ist Gesprächsthema Nummer eins. Doch hast du dich schon einmal gefragt, wie die EM heute im Vergleich zum letzten EM-Titelgewinn von Deutschland aussieht? Diese EM-Zeitreise zeigt Bilder von früher im Vergleich zu heute, die die ein oder andere Person in Erinnerungen schwelgen lassen wird. Ob Maskottchen, Trikots, Frisuren oder allgemeine Mode: Die Nationalmannschaft sah damals noch ganz anders aus. Im folgenden Artikel findest du Gegenüberstellungen von 1996 und 2024 bei der EM:

Die Frisuren der Spieler haben eine drastische Veränderung hinter sich:

Die Nationalspieler setzen sogar Trends.
Quelle: IMAGO / Team, IMAGO / Sven Simon, IMAGO / Eibner, IMAGO / Eibner

#1 Frisuren

Wie auf dem Bild zu sehen, trugen die deutschen Nationalspieler damals eher längere Haare. Sie waren damals schlichtweg in Mode. Heute gestalten sich Frisuren um einiges kürzer, wenn nicht vielleicht auch etwas praktischer. Wenn einem die Haare durch eine kurze Frisur nicht beim Sport ins Gesicht fliegen, könnte das sogar ein Vorteil sein. 2024 sieht man vor allem die Frisuren „French Crop“ und „Buzz Cut“ auf dem Spielfeld. So setzen die Spieler auch durchaus Trends in ihrem Land: Kinder, Jugendliche und auch bestimmt einige Erwachsene nehmen die Frisuren der Nationalspieler als Beispielfoto für ihren Barbier oder Friseur.

Damals war die Farbauswahl der Trikots noch sehr beschränkt:

So würde man das Trikot heute sicher nicht mehr tragen.
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#2 Trikot

Was wahrscheinlich den meisten als Erstes auffällt, ist, dass die Spieler 1996 ihr Oberteil in die Hose gesteckt haben. Das galt damals als schick und war aus dem Fußball einfach nicht wegzudenken. Die Farbwahl beschränkte sich dabei auf ein schlichtes Schwarz–Weiß. Heute sehen wir deutlich mehr Farbe auf dem Spielfeld: Mit der Dunkelblau–Pink–Kombi fällt die deutsche Nationalmannschaft besonders ins Auge. Das klassische Schwarz–Weiß-Trikot gibt es aber immer noch. Da kommt es eher darauf an, gegen wen gespielt wird. Das T-Shirt liegt heute außerdem glatt über der Hose, was etwas sportlicher wirkt.

Dort fand die EM 1996 statt:

2024 findet das Finale im Berliner Olympiastadion statt.
Quelle: IMAGO / Westend61, IMAGO / Westend61

#3 Gastgeberland

Damals war der Gastgeber England, welcher seine eigene EM leider nicht gewinnen konnte. Stattdessen gewann Deutschland im Finale gegen Tschechien im Wembley-Stadion. Wir wissen zwar noch nicht, wer die EM 2024 gewinnen wird, jedoch hoffen wir natürlich stark auf unser Heimatland. Der Ort, an dem das Finale stattfinden soll, steht aber schon lange fest: Im Berliner Olympiastadion wird am 14.06.2024 ein Sieger gekürt. Doch wer wird das sein?

Das Logo hat heute eine besondere Bedeutung.

So stark hat sich das Logo verändert. Somit dann auch seine Bedeutung.
Quelle: IMAGO / Horstmüller, IMAGO / Markus Endberg

#4 Logo

Bei der EM in England wurde ein kindlich verspieltes und farbenfrohes Design für das Logo gewählt. Der Ball wird mit einer Dynamik dargestellt, die die rechte obere Ecke des Bildes anstrebt. Dies soll wohl eine Aufwärtsdynamik widerspiegeln. Die Nähte des Balls stellen einen Spieler mit einem Ball dar. 2024 fällt das Logo ebenfalls bunt aus. Dieses wurde schon 2021 im Olympiastadion präsentiert und enthüllt. Als Erstes fällt der abgebildete Pokal auf, der sich in der Mitte des Logos befindet. Um ihn herum formen sich 24 verschiedene Farbkacheln, die die Landesflaggen aller 55 UEFA–Mitgliedsverbände darstellen und Verbundenheit und Vielfalt vermitteln sollen. Diese Kacheln stehen für die 24 teilnehmenden Nationen. Die Form des Logos soll an das markante Dach des Olympiastadions erinnern. Das Logo wurde von „VMLY&R Branding“ aus Lissabon designt.

Auf dem Ball verstecken sich ein paar nette Details.

Auf dem Ball verstecken sich doch so einige Details, die die meisten übersehen hätten.
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#5 Ball

1996 trug der Ball den Namen „Questra Europa“ und war der erste offizielle EURO–Spielball mit Farbmuster. Dieser ist eine Variante des „Questra“ der Weltmeisterschaft 1994 in den USA. Das Design der EURO 1996 bot die Symbole des Gastgeberlandes England: Löwen und Rosen. Heute wird der aktuelle Fußball „Fußballliebe“ genannt. Dieser ist mit der „Adidas Connected Ball Technology“ ausgestattet und kommt so zum ersten Mal bei einer EM–Endrunde zum Einsatz. Die Technologie trägt zum Entscheidungsprozess der UEFA–Video–Schiedsrichterassistenten bei. Das Design verkörpert die Bewegung des Balles, während die Farben die Vielfalt der teilnehmenden Nationen widerspiegeln. Zusätzlich enthält der Ball Darstellungen der Turnierstadien mit den Namen der entsprechenden Städte.

1996 ging es vor dem Finale ziemlich chaotisch zu ...

So sah die Nationalmannschaft damals im Vergleich zu heute aus.
Quelle: IMAGO / osnapix, IMAGO / Sven Simon

#6 Mannschaft

Vor dem Finale 1996 herrschte eine chaotische Situation: Möller und Reuter waren gesperrt, Freund hatte einen Kreuzbandriss, und Kohler, Basler sowie Bobic waren abgereist. Klinsmann, Kuntz und Helmer waren verletzt, sodass Vogts nur mit acht Feldspielern trainieren konnte. Der DFB druckte Trikots für Kahn und Reck und beantragte die Nachnominierung zweier Spieler wegen „höherer Gewalt“. Die UEFA stimmte zu und Jens Todt wurde kontaktiert. Letztendlich konnten Klinsmann und Helmer spielen, wodurch Todt nicht mehr benötigt wurde, außer für das Siegerfoto. Bei der aktuellen EM hat die deutsche Mannschaft bis jetzt bis auf ein Unentschieden gegen die Schweiz immer gewonnen. Mal sehen, wie sie sich in den folgenden K.O.-Runden schlägt.

Der damalige Bundestrainer hat einige Auszeichnungen erhalten.

Wird der aktuelle Bundestrainer genau so erfolgreich sein, wie 1996 sein Vorgänger?
Quelle: IMAGO / Sven Simon, IMAGO / Pressefoto Baumann

#7 Trainer

Hans Hubert „Berti“ Vogts (damaliger Bundestrainer) wurde am 30.12.1946 geboren. Er wurde auf den Spitznamen „Terrier“ getauft, da er für einen ehemaligen Fußballspieler mit 168 cm recht klein war. Weg vom Platz führte ihn sein Weg zum Trainerdasein der deutschen Nationalmannschaft. Doch nicht nur Deutschland wurde von ihm trainiert: Kuwait, Schottland, Nigeria und Aserbaidschan ebenfalls. 1996 führte er dann Deutschland bei der EM zum Sieg. Der heutige Bundestrainer ist Julian Nagelsmann. Er wurde am 23.07.1987 geboren und musste seine eigene Fußballkarriere auf dem Spielfeld frühzeitig wegen einer Verletzung beenden. Anschließend wurde er Trainer der Jugendabteilung des FC Augsburg und agiert seit September 2023 als Bundestrainer.

Auch das Maskottchen hat sich stark verändert.

Früher ein Löwe, heute ein Bär: Doch sie sehen beide niedlich aus.
Quelle: IMAGO / Horstmüller, IMAGO / Pro Shots

#8 Maskottchen

Das Maskottchen „Goaliath“, welches 1996 einen Löwen darstellt, wurde im Stil des Maskottchens der Weltmeisterschaft 1966 gestaltet. Er war auf den Trikots der englischen Nationalmannschaft zu sehen und trug die typische englische Fußballkleidung. In seiner Darstellung hielt Goaliath einen Fußball unter dem rechten Arm. Das aktuelle Maskottchen heißt „Albärt“. Zur Abstimmung standen noch drei weitere Namen: „Bärnardo“, „Bärnheart“ und „Herzi von Bär“. Doch „Albärt“ setzte sich souverän mit 32 Prozent der Stimmen durch. Es ist ein niedlicher kleiner Bär, der im Gegensatz zum Plüsch-Löwen Goleo von der WM 2006 eine Hose trägt. Die UEFA erklärte, dass das Maskottchen eine Hommage an den beliebten Teddybären ist, der mutmaßlich Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland entstand.

Hier etwas, das trotz allem fast gleich geblieben ist:

Nicht alles muss umgeworfen und modernisiert werden. Oder vielleicht waren die Trainingsanzüge damals einfach schon sehr modern?
Quelle: IMAGO / Horstmüller, IMAGO / Nordphoto

#9 Trainingsanzug

Obwohl Fußball wie der Rest der Welt einem ständigen Wandel unterliegt, was beispielsweise Frisuren, Trikots, Schuhe, Style und Maskottchen angeht, hat sich doch bei den Trainingsanzügen nicht sehr viel getan. Diese sehen fast genau so aus, wie bei der EM 1996. Sie haben immer noch ähnliche Farben und der Schnitt ist ebenfalls gleich geblieben. Der einzige Aspekt, der eventuell variieren könnte, sind die Werbepartner. Manchen Dingen soll es doch aber erlaubt sein, sich im Verlauf der Zeit durchzusetzen, ohne neu aufgestellt zu werden.