DFB Pokal: Spiele, Preisgeld und Übertragung – das musst du wissen
Der DFB Pokal geht in die nächste Runde. Doch wie läuft das Turnier eigentlich ab? Wir sagen dir alles, was du dazu wissen musst.
Der DFB Pokal geht in die nächste Runde und der Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen könnte nun um die Trophäe bangen. Doch wie ist das Turnier eigentlich aufgebaut und was musst du wissen?
Beginnen wir auf der nächsten Seite ...
Die Geschichte des DFB Pokals
Der Vorgänger des heutigen DFB-Pokals war die 1935 eingeführte Deutsche Vereinspokalmeisterschaft, später als „Tschammerpokal“ bekannt, benannt nach dem Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten. Der Wettbewerb war von den englischen Pokalspielen inspiriert und begann mit über 4000 teilnehmenden Mannschaften. Am 8. Dezember 1935 fand das erste Endspiel im ausverkauften Düsseldorfer Rheinstadion statt, bei dem der 1. FC Nürnberg den FC Schalke 04 mit 2:0 besiegte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Pokal 1952 wiederbelebt und dann als DFB-Pokal bekannt. Erster Gewinner war Rot-Weiss Essen, das Alemannia Aachen im Finale mit 2:1 besiegte. Der Wettbewerb wurde 1963 in den regulären Spielbetrieb integriert und entwickelte sich zu einem der wichtigsten nationalen Fußballturniere in Deutschland.
Dann kam die Bundesliga ...
Der weitere Werdegang des DFB Pokals
Mit der Einführung der Bundesliga 1963 erhielten die Bundesligisten automatisch Startplätze im DFB-Pokal. Der Wettbewerb wurde nun mit der Saison synchronisiert, was ihn deutlich aufwertete. In der Saison 1965/66 gewann der FC Bayern München überraschend den Pokal und verteidigte den Titel im Folgejahr. 1969 wurde Bayern München mit dem vierten Pokalsieg alleiniger Rekordhalter. 1970 errangen dann die Offenbacher Kickers als Zweitligist den Pokalsieg. Ab 1974 führte der DFB Qualifikationsrunden für die Teilnahme ein, und das Teilnehmerfeld wurde auf 128 Mannschaften erweitert. In den folgenden Jahren etablierten sich Eintracht Frankfurt, der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf als starke Pokalteams. Dominierende Vereine ab den 2000er Jahren waren hauptsächlich Bayern München und Borussia Dortmund, die sich mehrmals im Finale gegenüberstanden. In den letzten Jahren gewannen dann aber auch RB Leipzig und Bayer Leverkusen den Pokal. Nach dem Tod Franz Beckenbauers schlug Berti Vogts im Januar 2024 vor, den DFB-Pokal nach ihm zu benennen.
Wie sind die Regeln des Wettbewerbs?
Die Regeln beim DFB Pokal
DFB-Pokal-Spiele dauern regulär 2 × 45 Minuten. Bei Unentschieden folgt eine Verlängerung (2 × 15 Minuten). Bleibt der Spielstand gleich, entscheidet ein Elfmeterschießen. Die Modi Golden Goal und Silver Goal wurden nie angewendet. Bis 1991 wurde bei Unentschieden nach Verlängerung ein Wiederholungsspiel mit getauschtem Heimrecht angesetzt, und erst danach folgte ein Elfmeterschießen. 1971/72 und 1972/73 wurde der Pokal im Hin- und Rückspielmodus ausgetragen. Seit 1977/78 werden unentschiedene Endspiele nach Verlängerung direkt per Elfmeterschießen entschieden. Ab der Saison 1991/92 wird in jeder Runde bei unentschiedenem Spielstand nach Verlängerung ein Elfmeterschießen durchgeführt und seit 2016/17 ist im Falle einer Verlängerung eine vierte Auswechslung erlaubt. 2017/18 kam zum ersten Mal der Video-Assistent zum Einsatz, zunächst nur ab dem Viertelfinale, mittlerweile schon ab dem Achtelfinale.
Wer darf beim DFB Pokal teilnehmen?
Die Teilnehmer beim DFB Pokal
Seit der Saison 2000/01 sind Bundesligavereine verpflichtet, in der ersten DFB-Pokalrunde anzutreten. Qualifiziert sind 40 Teams der ersten und zweiten Bundesliga, die Top 4 der 3. Liga, und 24 Teams über die Verbandspokale. Zweitmannschaften sind seit 2008 ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer der ersten Hauptrunde erhält mindestens 109.000 Euro aus TV-Geldern, mit steigenden Beträgen in jeder weiteren Runde. Live-Übertragungen bringen zusätzliche Einnahmen. Die Teilnahme ist zwar finanziell attraktiv, jedoch können aber kleinere Vereine durch hohe organisatorische Anforderungen und Abgaben belastet werden.
Doch wie viel können die Teams eigentlich insgesamt verdienen?
Die Gewinnsumme beim DFB Pokal
Exakt drei Wochen nach dem DFB-Pokal-Finale 2023/24 hat der DFB die Verteilung der Erlöse für 2024/25 festgelegt. Insgesamt werden bis zum Halbfinale 67 Millionen Euro ausgezahlt. Die Verteilung erfolgt wie folgt: Erste Runde: 209.453 Euro, zweite Runde: 418.906 Euro, dritte Runde: 837.813 Euro, Viertelfinale: 1.675.625 Euro, Halbfinale: 3.351.250 Euro. Die beiden Finalisten erhalten zusätzlich 2.880.000 Euro für den Verlierer und 4.320.000 Euro für den Sieger. Die Gesamtausschüttung umfasst 74,2 Millionen Euro.
Wie geht es für die Siegermannschaft weiter?
Was passiert mit den Gewinnern des DFB Pokals?
Seit 1960 qualifizierte sich der DFB-Pokalsieger für den „Europapokal der Pokalsieger.“ Wenn der Sieger sich aber für die Champions League qualifizierte, rückte dann der unterlegene Finalist nach. Deutsche Teams gewannen den Europapokal der Pokalsieger insgesamt viermal: Borussia Dortmund (1966), Bayern München (1967), Hamburger SV (1977) und Werder Bremen (1992). Seit der Abschaffung des Pokalsieger-Wettbewerbs qualifiziert sich der DFB-Pokalsieger stattdessen für die „UEFA Europa League“. 2011 entfiel die Qualifikationsrunde, seitdem startet der Pokalsieger direkt in der Gruppenphase. Ist der Pokalsieger bereits qualifiziert, rückt der Tabellensiebte der Bundesliga nach.
Und wie werden die ersten Spiele ausgelost?
Auslosung und Finale des DFB Pokals
Die Paarungen der ersten Runde im DFB-Pokal werden aus zwei Lostöpfen gezogen: Im ersten Topf sind Bundesliga- und die besten Zweitligateams, im zweiten die unterklassigen Mannschaften. Teams aus dem zweiten Lostopf haben Heimrecht, ein Tausch ist meist nicht erlaubt. Ab der zweiten Runde wird wieder aus zwei Töpfen gelost, und ab dem Achtelfinale nur noch aus einem. Seit 1985 findet das Finale im Berliner Olympiastadion statt – das wurde im Rahmen der Bewerbung für die EM 1988 entschieden. Der Vertrag gilt zunächst bis 2025.
Wo kann man sich die Spiele anschauen?
Wer überträgt den DFB Pokal?
Alle 63 DFB-Pokal-Partien sind live bei Sky zu sehen, sowohl einzeln als auch in der Konferenz. Dafür ist allerdings ein kostenpflichtiges Sky-Sport-Abo erforderlich. ARD und ZDF übertragen 15 Spiele, darunter das Finale. Sky zeigt die Spiele auch bei SkyGo und WOW. DAZN bietet diesmal keine Live-Übertragungen, zeigt jedoch die Highlights ab Mitternacht des folgenden Tages. Die 2. Runde findet am 29. und 30. Oktober statt, das Achtelfinale am 3. und 4. Dezember. Das Viertelfinale ist am 4./5. und 25./26. Februar, das Halbfinale am 1. und 2. April. Das Finale wird am 24. Mai 2025 ausgetragen.
Wie viel Geld können die Teams gewinnen?