Was wurde aus Pierre-Michel Lasogga?

Viele erinnern sich noch an Pierre-Michel Lasogga, als dieser in der Bundesliga gekickt hat. Doch dann wurde es ruhig. Was macht der Stürmer denn heute?

Lasogga hat in seiner Karriere bei einigen Vereinen gespielt.
Quelle: IMAGO / Metelmann

Pierre-Michel Lasogga ist vielen deutschen Fußballfans noch ein Begriff. Der gebürtige Gladbecker spielte in Deutschland für Bayer Leverkusen, Hertha BSC und den HSV. Dort feierte er große Erfolge und lieferte ab. Nach seinem Wechsel vom HSV nach England 2017 wurde es hierzulande ruhiger um ihn. Wo spielt der mittlerweile 32-Jährige heute und was wurde aus ihm? Ein Rückblick auf seine Hintergründe und Anfänge, seine Höhepunkte und den weiteren Verlauf seiner Karriere. 

Alles fängt bereits in der Jugend an:

Dem Stürmer wurde der Fußball quasi in die Wiege gelegt.
Quelle: IMAGO / Christoph Reichwein

Der Anfang in der Jugend

Pierre-Michel Lasogga wurde am 15. Dezember 1991 in der nordrhein-westfälischen Stadt Gladbeck geboren. Von seinem fünften Lebensjahr an spielte er für den FC Gladbeck, ehe er 1999 zum FC Schalke 04 wechselte. Hier blieb er bis 2006. In dieser Zeit war sein Stiefvater, der ehemalige deutsche Nationaltorwart Oliver Reck, im Tor der Schalker und später als Co- und Torwarttrainer aktiv. Nach zwei Jahren bei den Traditionsvereinen Rot-Weiß Essen und der SG Wattenscheid 09 holte er mit seinem neuen Club, dem VfL Wolfsburg, den 2. Platz der A-Jugend-Bundesliga.

Der nächste Schritt führte ihn zu Bayer Leverkusen:

Einst spielt Pierre-Michel Lasogga sogar für den Bayer 04 Leverkusen.
Quelle: IMAGO / Norbert Schmidt

Bayer 04 Leverkusen 2009-2010

Die Saison 2009/2010 verlief für den jungen Stürmer erfolgreich. Er wechselte zurück nach Nordrhein-Westfalen zu Bayer 04 Leverkusen. Obwohl Lasogga noch A-Jugend-Spieler war, stand er insgesamt dreimal im Kader des Bundesligisten. Zu einem Einsatz reichte es jedoch noch nicht. Spielzeit bekam er aber in der Regionalliga für die zweite Mannschaft der Werkself und in der A-Jugend. Hierbei wurde er Torschützenkönig der A-Jugend-Bundesliga West: Lasogga erzielte in 25 Spielen 25 Tore. Wie auch im Vorjahr scheiterte er erst im Finale mit seinem Team und wurde erneut deutscher A-Jugend Vizemeister.

2010 ging es in die deutsche Hauptstadt:

Lasoga spielte bereits mit 19 Jahren in der 2. Bundesliga.
Quelle: IMAGO / Bernd König

Der Durchbruch bei Hertha BSC: sein erstes Jahr als Berliner

2010 wechselte der damals 19-jährige Stürmer zur „Alten Dame“ in die 2. Bundesliga nach Berlin. Lasogga unterschrieb einen Vertrag bis 2013. Unter Trainer Markus Babbel gelang ihm eine erfolgreiche Saisonvorbereitung, in der er die meisten Tore seines Teams schoss. Wegen einer Verletzung ist er die ersten Spieltage ausgefallen und stand Ende September erstmals im Profikader. Zuvor absolvierte er einige Spiele für die Reservemannschaft. Gegen den VfL Bochum stand er zum ersten Mal in der Startelf und erzielte beide Tore zum 2:0-Heimsieg. Hertha stieg in dieser Saison in die Bundesliga auf.

Erste Bundesligatore und eine schwere Verletzung:

Lasoga zog sich in seiner Fußballkarriere einige Verletzungen zu.
Quelle: IMAGO / Bernd König

Lassogas erste Bundesligatore und ein Kreuzbandriss

Am 3. Spieltag der Saison 2011/2012 erzielte Pierre-Michel Lasogga sein erstes Bundesligator im Spiel bei Hannover 96. Ihm gelangen insgesamt zehn Tore in acht Spielen in dieser Saison, zwei davon erzielte er im Pokal: einmal in der 2. Runde bei seinem Jugendverein RW Essen und einmal im Achtelfinale beim 1. FC Kaiserslautern. Zum Saisonende verletzte sich der 1,89 Meter große Stürmer schwer. Sein Kreuzbandriss bedeutete eine Pause bis Januar 2013. Da seine Hertha im Vorjahr direkt wieder abgestiegen ist, spielte Lasogga erneut zweite Liga – im Spiel gegen den SV Sandhausen erzielte er den 1:0-Siegtreffer, der den direkten Wiederaufstieg Herthas bedeutete.

Nächster Halt: Der HSV?

Lassogas Herz hat schon immer für den HSV geschlagen.
Quelle: IMAGO / Philipp Szyza

Lasogga als Leihspieler beim HSV

Nach drei Jahren in der Hauptstadt wechselte Pierre-Michel Lasogga auf Leihbasis Anfang September 2013 am letzten Tag der Transferperiode nach Norddeutschland. Beim damaligen Bundesliga-Dino schoss er am 8. Spieltag beim 1. FC Nürnberg innerhalb von 8 Minuten drei Tore – sein erster und der bis dahin schnellste Auswärts-Hattrick der Bundesligageschichte. Zum Saisonende mussten sich die Hamburger mit dem Relegationsplatz zufriedengeben. Lasogga traf insgesamt 15 Mal für seinen neuen Verein. Ihm gelang dabei der entscheidende Treffer im Relegationsspiel bei Greuther Fürth. Nach dem 0:0-Heimspiel reichte sein Führungstreffer beim 1:1-Auswärtsspiel zum Klassenerhalt. 

Der eigentliche Wechsel zum HSV:

Lasogga erzielte beim HSV einige Erfolge.
Quelle: IMAGO / Revierfoto

Lasoggas Wechsel zum HSV

Zur Saison 2014/2015 wechselte der Stürmer endgültig an die Elbe und unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2019 bei den Hamburgern. Er konnte in der Saison vier Tore in 26 Spielen schießen. Der HSV musste erneut in die Relegation und konnte nach einem 1:1-Heimspiel durch einen 2:1-Auswärtssieg die Klasse halten. Lasogga spielte beide Spiele komplett, erzielte aber keinen Treffer. In der Saison 2015/2016 schoss er in 30 Spielen acht Tore. 2017 gelang ihm am vorletzten Spieltag, nachdem er kurz vor Abpfiff eingewechselt wurde, der entscheidende Ausgleichstreffer beim FC Schalke 04 zum 1:1, durch den dem HSV die Chance auf den direkten Klassenerhalt erhalten blieb. Der HSV machte diesen am letzten Spieltag durch einen Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg sicher.

Lasogga wechselte anschließend ins Ausland:

Lasogga hat nicht nur auf deutschem Boden gespielt.
Quelle: IMAGO / Focus Images

England, HSV, Qatar, Schalke II

Zur Saison 2017/2018 wurde Lasogga in die EFL Championship, der zweiten englischen Liga an Leeds United ausgeliehen. Direkt bei seinem ersten Einsatz gelangen ihm zwei Tore. Bis Saisonende kam er zu zehn Treffern in 31 Spielen. 2018/2019 kehrte Lasogga zum HSV zurück, der nun erstmals zweitklassig spielte. Nachdem Trainerwechsel zu Hannes Wolf wurde der Stürmer wieder Stammspieler und schoss in 27 Ligaspielen 13 Tore, womit er Hamburgs bester Torschütze war. Im DFB-Pokal gelangen ihm sechs weitere Tore. Nach Vertragsende im Sommer 2019 wechselte er in die katarische Hauptstadt Doha, wo er für Al-Arabi spielte. Im Februar 2021 wechselte er aus der Hauptstadt zum nordkatarischen al-Khor SC, der von Winfried Schäfer trainiert wurde. 

Auch die Nationalelf wurde unsicher gemacht:

Lasogga hätte sogar in der Nationalmannschaft spielen können.
Quelle: IMAGO / Ulmer

Pierre-Michel Lasogga in der U21-Nationalelf

Der Gladbecker wurde im März 2011 erstmals für die deutsche U21-Nationalmannschaft einberufen. Unter Trainer Rainer Adrion gelang ihm bei seinem ersten Einsatz gegen die Niederlande der 1:0-Führungstreffer. Lasogga wurde anschließend auch Teil des Kaders für die U21-Fußball-Europameisterschaft 2013. Er spielte in zwei Gruppenspielen, wurde im dritten Gruppenspiel wie andere Stammspieler nicht mehr eingesetzt, da sich die Mannschaft nicht mehr für die nächste Runde qualifizieren konnte. Altersbedingt konnte er danach nicht mehr für die U21-Mannschaft spielen. Insgesamt schoss er vier Tore in elf Spielen. Im Februar 2014 berief ihn Jogi Löw in die A-Nationalmannschaft für das Freundschaftsspiel gegen Chile. Aufgrund einer Verletzung, die er sich im Abschlusstraining zuzog, konnte er jedoch nicht spielen.

Seine Familie war Pierre-Michel Lasogga immer besonders wichtig:

Der Fußball fließt im Blut der Familie Lasogga. Sein Stiefvater ist der Sport1-Experte Oliver Reck.
Quelle: IMAGO / Eibner

Familie Lasogga lebt für den Fußball

Sein Stiefvater ist der ehemalige deutsche Nationaltorhüter und Bundesligaprofi Oliver Reck. Dessen Söhne spielen ebenfalls Fußball. Daniel Reck war bis zum Karriereende 2020 Torwart bei Eintracht Braunschweig II, Gian-Luca Reck ist seit 2024 Torwart beim Oberligisten SV Wilhelmshaven. Der jüngste Sohn Noel-Etienne spielt seit 2024 für den Wuppertaler SV in der Regionalliga West. Bekannt wurde durch ihre Manager-Tätigkeit für ihren Sohn ebenfalls Kerstin Lasogga, deren Konterfei sich der Stürmer auf seinen Unterarm tätowieren ließ. Zeitweise hatte sie Interesse an weiteren Jobs im Bundesligageschäft. 

Heute spielt Lasogga wieder für seinen Herzensverein:

Lasogga ist mittlerweile zurück bei Schalke.
Quelle: IMAGO / Nordphoto

Zurück zu den Wurzeln

Pierre-Michel Lasogga hat zur Saison 2023/2024 eine Rückkehr zu seinen Wurzeln vollzogen, indem er sich der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 in der Regionalliga West anschloss. Nach 17 Jahren, in denen er in verschiedenen Ligen und Vereinen gespielt hat, kehrt der Stürmer zu dem Club zurück, bei dem er von 1999 bis 2006 seine fußballerische Ausbildung genoss. Die Rückkehr zu dem Verein, der in seiner Fußball-Karriere so geprägt hat, zeigt, wie tief verbunden er sich zum FC Schalke 04 fühlt. 

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