Vom Fußballplatz in den Knast: Was macht heute eigentlich Breno?
Er war eines der Top-Talente, doch dann folgte der tiefe Fall und es ging für Breno vom Fußballplatz in den Knast. Wir fragen uns: Was macht Breno heute?
Es ist eine der tragischen Geschichten, die der Bundesliga-Fußball in den vergangenen Jahrzehnten geschrieben hat. Ein junges Top-Talent aus Brasilien wechselt nach Deutschland. Die Hoffnungen sind bei allen groß: Bei ihm, bei seinem Verein und dessen Verantwortlichen. Doch diese gehen spätestens am 20. September 2011 in Flammen auf, als der junge Breno etwas macht, dass er später tief bereuen soll und ihn vom Fußballplatz in den Knast befördert. Daher fragen wir uns: Was macht Breno eigentlich heute?
Doch beginnen wir von vorne.
Es ist ein großer Sprung für den damals 18-jährigen Breno, als er vom großen brasilianischen Traditionsklub FC São Paulo zum FC Bayern München wechselt. Mit viel Vorschusslorbeeren und dem Druck einer Ablöse in Höhe von 12 Millionen € kommt der Teenager an der Säbener Straße an. An Sprache, Kultur und den Bundesliga-Fußball muss sich das Top-Talent erst noch gewöhnen. Die Erwartungen sind hoch, aber Brenos Talent ist ebenso unbestritten. Sein Start verläuft schwierig und man merkt ihm an, dass er noch Eingewöhnungszeit benötigt. Auf gerade einmal 8 Bundesliga-Einsätze bringt es der Brasilianer beim großen FCB, sodass die Verantwortlichen sich entschließen Breno an den 1. FC Nürnberg auszuleihen.
Bei Nürnberg soll sich Breno - fernab der großen Bühne, die der FC Bayern bietet - in der Bundesliga akklimatisieren und Spielzeit sammeln. Der Start ist hoffnungsvoll für ihn, schließlich darf er in sieben von acht Spielen für die Nürnberger von Beginn auflaufen. Doch dann reißt sich Breno das Kreuzband. Durch die schlimme Verletzung fällt er 8 Monate aus. Doch er kommt zurück - und wie! Nach seiner Genesung erarbeitet er sich für einige Zeit einen Stammplatz beim FC Bayern. Erst eine rote Karte und eine kurz darauf folgende Meniskusverletzung bremsen ihn aus. Doch was in seiner Verletzungspause folgt, stürzt die Karriere Brenos in einen Negativstrudel - fast wie ein schwarzes Loch.
Am 20. September 2011 brennt die von Breno in Grünwald gemietete Villa nieder. Zunächst herrscht Unklarheit über die Brandursache. Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass der brasilianische Fußballprofi selbst für den Brand verantwortlich ist. Es folgt Untersuchungshaft, Freilassung auf Kaution und ein Prozess. Drei Monate zog sich dieser hin, ehe Breno am 4. Juli 2012 vom Gericht für schuldig befunden und zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt wurde. Breno war am Tiefpunkt.
Am 20. Dezember 2014 wird Brenos restliche Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt und er darf die Haftanstalt verlassen. Er heuert wieder bei seinem Ex-Klub São Paulo an. Doch auch in der alten Heimat kommt die Karriere nicht so recht in Schwung. In zweieinhalb Jahren bestreitet Breno gerade einmal 7 Partien für den FC São Paulo. Es folgt eine Leihe zum Ligakonkurrenten Vasco da Gama. Dort kann sich Breno wieder stabilisieren. Er arbeitet hart, schafft es Gewicht zu verlieren und sich immer näher an die erste Mannschaft heranzuarbeiten. In der Saison 2017 kommt er auf 25-Erstligapartien. Doch für viel mehr soll es nicht mehr reichen. Weder in Brasilien - noch außerhalb. Magere fünf Ligapartien folgen in der Saison darauf. Seitdem ist Breno bei Vasco da Gama komplett ohne Einsatz. Zwar warfen ihn auch immer wieder Verletzungen zurück, doch mit seiner Straftat im September 2011 bekam seine Karriere einen Knick, den er danach nie wieder kitten konnte.