Die 11 fatalsten Fehlentscheidungen im Fußball

Manchmal trennt im Fußball nur ein einziger Pfiff die Fan-Seele von Freud und Leid. Das sind die fatalsten Fehlentscheidungen in der Fußball-Geschichte

Thierry Henry bereitet den Treffer von William Gallas in der Verlängerung vor, der die Franzosen zur WM nach Südafrika bringt.
Quelle: IMAGO / PanoramiC

Der Fußball kann leider nicht ohne sie: Fehlentscheidungen! Sie machen Niederlagen manchmal unerträglich. Besonders dramatisch ist es allerdings, wenn extrem wichtige Partien falsch entschieden werden oder der Irrtum so offensichtlich ist, dass alle die Fehlentscheidung bemerkt haben – außer dem Schiedsrichter. 

#1 Henrys Handspiel gegen Irland

Das Playoff-Hinspiel für die WM 2010 hatte Frankreich damals noch mit 1:0 gewinnen können. Doch beim Rückspiel im Stade de France hatten die Franzosen enorme Probleme mit den tapfer kämpfenden Iren. Durch ein Tor von Robbie Keane schafften sie es in die Verlängerung. Dort beendete ein eigentlich nicht zu übersehendes Handspiel von Thierry Henry die WM-Träume der Iren. Denn das Schiedsrichtergespann gehörten zu den wenigen, die das Handspiel übersahen. Alle Proteste halfen nicht, Frankreich fuhr zur WM 2010.

Auch bei der nächsten Entscheidung gab es ordentlich Aufregung ...

Andreas Möller leitet den BVB-Sieg gegen den KSC mit der „Mutter aller Schwalben“ ein.
Quelle: IMAGO / Kicker/Liedel

#2 Andreas Möllers Schutzschwalbe

Es ist der 13. April 1995. Der BVB liegt gegen den KSC mit 0:1 in Rückstand. Doch in der 75. Minute fasst sich Andreas Möller ein Herz, spielt einen Doppelpass, nimmt den Ball im gegnerischen Strafraum wieder an – und fällt. Sein Gegenspieler, der circa einen Meter vom zu Boden stürzenden Möller entfernt ist, kann es nicht fassen, als der Schiedsrichter auf den Punkt zeigt. Die Partie endet tatsächlich 2:1 für den BVB.

Die Entscheidung des Schiedsrichters wurde noch lange diskutiert ...

Das Wembley-Tor geht in die Geschichte ein.
Quelle: IMAGO / United Archives International

#3 Das Wembley-Tor

Es ist die wohl eine der meist diskutierten Entscheidungen in der Geschichte des Fußballs. Geoff Hursts Tor im WM-Finale 1966 ebnet den Engländern den Weg zum einzigen WM-Titel in ihrer Historie. Als er in der 101. Minute den deutschen Torhüter Hans-Tilkowski bezwang und der Schweizer Referee nach Rücksprache mit seinem Assistenten den Treffer gab, zerbrachen die deutschen Träume vom WM-Titel. Am Ende siegte England mit 4:2 nach Verlängerung.

Zurück nach Deutschland ...

Die Spieler des Hamburger SV protestierten gegen die Entscheidung von Robert Hoyzer.
Quelle: IMAGO / teutopress

#4 Das verschobene Pokal-Aus des HSV 2004/05

Als der Schiedsrichter in der 1. DFB-Pokalrunde 2004/05 in der Partie diverse merkwürdige Entscheidungen zugunsten des SC Paderborn traf, ahnen die Spieler und Fans des Hamburger SV noch nicht, was ihnen genau zum Verhängnis geworden war. Der Schuldige in Form des Unparteiischen Robert Hoyzer war zwar schnell ausgemacht, doch wer glaubte damals wirklich, dass diese Entscheidungen nicht versehent-, sondern absichtlich getroffen wurden. Die Aktion löste den Fußball-Wettskandal von 2005 aus, in dessen Folge Robert Hoyzer sogar zu einer Haftstrafe von 2 Jahren und 5 Monaten verurteilt wurde.

Kommen wir nach Südkorea  ...

Spanien flog gegen Südkorea aus der WM 2002.
Quelle: IMAGO / Sven Simon

#5 WM 2002: Spanien gegen Südkorea

Die WM 2002 verlief für den Gastgeber Südkorea äußerst erfolgreich. Erst im Halbfinale war gegen die deutsche Auswahl Schluss. Dass die Heim-WM nicht früher zu Ende ging, das hatten sie auch den Schiedsrichtern zu verdanken. Im Viertelfinale gegen Spanien wurden der Auswahl um Raul, Morientes & Co. tatsächlich zwei Tore aberkannt, weil der Ball angeblich vor der Flanke in den Strafraum bereits im Toraus gewesen sein sollte. Die TV-Bilder sprachen eine andere Sprache und Südkorea bezwang die Spanier im Elfmeterschießen mit 5:3.

Wo wir gerade bei Spanien sind ..

Marc Cucurella sorgte bei der EM 2024 für Aufruhr bei den deutschen Fans.
Quelle: IMAGO / MIS

#6 Cucurellas Handspiel gegen Spanien

Bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 war es die umstrittene Szene im Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien. Im späten 1:1 von Deutschland in der Verlängerung zog Jamal Musiala aus 18 Metern ab. Der Ball traf die Hand des Spaniers Marc Cucurella, doch Schiedsrichter Anthony Taylor entschied auf Weiterspielen. Ein Elfmeter wurde nicht gegeben, und Spanien gewann das Spiel 2:1. Die Enttäuschung war groß, Bundestrainer Nagelsmann sprach von einem klaren Elfmeter, und auch TV-Experte Michael Ballack betonte, dass es kein eindeutigeres Handspiel gebe. Der Videoschiedsrichter sah jedoch zunächst keinen klaren Fehler. Später gestand sich sogar die UEFA den Fehler ein.

Der Schiedsrichter pfiff in der 95. Spielminute einen Elfmeter für Italien.
Quelle: IMAGO / Ulmer

#7 Grossos Faller gegen Australien bei der WM 2006

Bekanntermaßen gewannen die Italiener die WM 2006 in Deutschland. Ihr Weg zum Titel war im Achtelfinale allerdings auch durch eine Fehlentscheidung eines Schiedsrichters Hilfestellung geleistet worden. Denn in der Nachspielzeit des Spiels Italien gegen Australien zieht der Deutschland-Schreck Fabio Grosso von links in den Strafraum. Sein australischer Gegenspieler geht früh zu Boden, um eine mögliche Flanke zu verhindern. Fabio Grosso läuft plump in seinen Gegenspieler herein und hat das Glück für diesen absichtlichen Faller einen Elfmeter zu erhalten. Totti verwandelt eiskalt und Italien darf schlussendlich den WM-Pokal in den Berliner Nachthimmel stemmen.

Zurück nach England ...

Deutschland rächte sich an England bei der WM 2010.
Quelle: IMAGO / Gallo Images

#8 Die Rache für Wembley

Bei der WM 2010 begeisterte die deutsche Elf definitiv mit spektakulärem Offensivfußball. Auch England kam dabei mit 4:1 unter die Räder. Allerdings hätte die Partie ganz anders ausgehen können, wenn der Schiedsrichter Frank Lampards Treffer zum 2:2 als solchen anerkannt hätte. So wurde es die deutsche Rache für das Wembley-Tor.

Kannst du dich noch an das Tor erinnern, was damals für viel Aufruhr sorgte? Du findest es auf der nächsten Seite.

Stefan Kießling schoss ein Phantomtor.
Quelle: IMAGO / Jan Huebner

#9 Stefan Kießlings Phantomtor

Am 18. Oktober 2013 spielte TSG Hoffenheim gegen Bayer 04 Leverkusen. Es steht 0:1 für die Werkself, als Stefan Kießling einen Kopfball im Tor der Hoffenheimer versenkt. Allerdings hatte es der Ball in das Tor der Kraichgauer geschafft, ohne überhaupt die Torlinie überquert zu haben. Durch ein kleines Loch im Außennetz, war er einfach hindurchgeschlüpft. Das Schiedsrichtergespann erkannte das nicht, sondern gab das Phantomtor.

Ein paar Fehlentscheidungen haben wir noch für dich parat.

Harald Schumacher hat im WM-Halbfinale 1982 gegen Frankreich gewonnen.
Quelle: IMAGO / Sportfoto Rudel

#10 Harald Schumachers brutales Einsteigen in der Nacht von Sevilla

Eigentlich hätte Harald Schumacher gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen, als er zwei Elfmeter der Franzosen im Elfmeterschießen parieren konnte. So wurde er der gefeierte, aber auch umstrittene Held des WM-Halbfinals zwischen Deutschland und Frankreich, das als Nacht von Sevilla in die Annalen einging. Wie der deutsche Keeper allerdings für sein brutales Foul an Patrick Battiston nicht vom Platz fliegen konnte, das wusste wohl nur der Schiedsrichter. Der Franzose wurde von Harald Schumacher brutal gefällt, indem er mit dem Gesäß voraus in Battiston auf Kopfhöhe hineinsprang. Dieser brach sich einen Halswirbel und erlitt zudem eine Gehirnerschütterung.

Der nächste Spieler ging mehrfach in die Geschichte ein ...

Maradona erzielte das 1:0 für Argentinien und ebnete damit den Weg ins Finale
Quelle: IMAGO / Sven Simon

#11 Die Hand Gottes

Dass Maradona im WM-Halbfinale 1986 gegen England einen der schönsten Treffer der Fußball-Geschichte erzielte, wurde direkt eher zur Nebensache, nachdem der Star der Argentinier das 1:0 durch den Einsatz seiner Hand erzielte. Der Treffer der „Hand Gottes“ sorgte für ordentliche Diskussionen, da Schiedsrichter Ali Bin Nasser das Handspiel übersah und das Tor anerkannte. Argentinien zog ins WM-Finale ein und konnte mit einem 3:2-Sieg über Deutschland seinen zweiten Triumph bei einer WM feiern. Maradona, der in diesem Turnier mit insgesamt fünf Toren und fünf Assists glänzte, wurde als der unbestrittene Held des Turniers gefeiert. 

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